Bericht über die Projektwoche „Wie aus Leere Freiraum wird - Tage der inneren Stärkung“ im Blindenzentrum St. Raphael vom 10.11.-16.11.2024
Vom 10.11. bis 16.11.2024 fand im Blindenzentrum St. Raphael erstmals eine Projektwoche zum Thema "Wie aus Leere Freiraum wird - Tage zur inneren Stärkung" statt. Die Woche wurde von den beiden blinden Psychologen und Psychotherapeuten Veronika Joas (Blindenzentrum Bozen) und Stefan Rehmann aus der Schweiz geleitet.
Elf Teilnehmer aus Südtirol, Deutschland und Österreich befassten sich während dieser Woche in Gruppeneinheiten und individuellen Gesprächen mit leeren und freien Räumen in ihrem Leben. Wenn Leere als Folge von Verlust und belastenden Veränderungen unser Leben blockiert, ist der Weg zu einer neu gefundenen Lebendigkeit und inneren Freiheit oft beschwerlich und ungewiss.
In praktischen Übungen im Haus, im Park des Blindenzentrums und bei zwei Erfahrungseinheiten außerhalb des Blindenzentrums konnten die Kursteilnehmenden erleben, wie sich innere Blockaden mit Hilfe von achtsamen Erfahrungen im Kontakt mit der Umgebung in ein Gefühl von Freiraum umwandeln lassen. Besonders die Meditation im Kirchlein St. Johann im Dorfe (Bozen) und die "Begegnung" mit dem Montiggler-See haben unvergessliche Eindrücke hinterlassen.
Daneben wurden täglich zwei bis drei Meditationen angeboten. Diese Zeiten der Stille und Meditation öffneten den ganz persönlichen inneren Raum und machten die Chancen von Loslassen und leeren Räumen erlebbar. Freiräume gab es auch für persönliche Entspannung und gemütliches Beisammensein. Die Teilnehmenden konnten in dieser Zeit eine Massage genießen, das hauseigene Schwimmbad nutzen oder an Programmpunkten der Hausgemeinschaft teilnehmen.
Als Ergänzung zum Gruppenangebot wurde die Möglichkeit für persönliche Gespräche mit Veronika und Stefan rege genutzt.
Die Teilnehmenden waren von Anfang an offen für die Begegnung mit ihren eigenen Gefühlen, für die Zeiten der Stille und immer wieder auch für die verschiedenen Schicksale und Lebensgeschichten in der Gruppe. Die intensiven Tage waren geprägt von einer großen Neugier für die eigenen neu entdeckten Möglichkeiten. Nachdenkliche Momente hatten genauso Platz wie Humor und Entspannung. Nicht zuletzt trug die Solidarität und gegenseitige Unterstützung untereinander zum Gelingen der Woche bei.
Die Woche klingt nach und hinterließ bei vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern Spuren der Hoffnung und ein Gefühl von Lebendigkeit.