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Internationale Begegnungswoche für hörsehbehinderte und taubblinde Menschen in Brixen

 
Ein Erlebnis mit allen Sinnen


Über 60 Teilnehmer mit unterschiedlich ausgeprägter Hörsehbehinderung und Taubblindheit aus dem deutschen Sprachraum kamen zu einer Kultur- und Begegnungswoche der ARGE nach Brixen. Einige Begleiter waren gehörlos.

Die Hörsehbehinderung und Taubblindheit erfordern unterschiedliche Kommunikationsformen. Drei Gebärdendolmetschers eher haben in Gebärden übersetzt, anderen Teilnehmern wurde mit dem Handalphabet „Lormen“ übersetzt und einige Teilnehmer konnten mithilfe von technischen Hilfsmitteln dem Gesprochenen folgen.

„Ziele dieser Veranstaltung sind die Begegnung, das Kennenlernen von anderen Kulturen und Regionen, der Austausch über die Landesgrenze hinweg und vor allem den Betroffenen die Möglichkeit zu bieten, mit Menschen auf der gleichen Ebene in derselben Form zu kommunizieren. Durch die Eins-zu-eins- Begleitung wird dies ermöglicht“, so Gerlinde Gregori, Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft der Katholischen Blindenapostolate. Der Begleiter ist die Brücke in die sehende und hörende Welt.

Bei der Stadtführung in Brixen wurde die Geschichte der Stadt anhand der Grabplatten und anderen taktilen Gegenständen näher gebracht. Die Dimension des Domes konnte beim Eintreten und anhand des Modells erlebbar gemacht werden. Eine Führung mit Verkostung im Milchhof Brixen ermöglichte einen Einblick in die moderne Verarbeitung der Milch. Höhepunkt des Besuches im Kräutergarten Bergila und der Latschenölbrennerei war' ein duftendes und erfrischendes Fußbad im Wald.

In Neustift wurde zu den Erklärungen der Besonderheiten von Neustift Wein verkostet und auf die Merkmale der Weine hingewiesen. Der Wandertag führte auf die Rodenecker Alm. Die Wanderführer Maria Luise und Rudi Prosch zeigten den Teilnehmern die Kunstwerke des neuen Schöpfungsweges. Im Volkskundemuse um Dietenheim wurde von den Führerinnen in den alten Stuben die unterschiedliche Lebensart vom Landadeligen über den selbstversorgenden Bauern bis zum Tagelöhner „begreifbar“ gemacht und ein Ausflug nach Trient gab Einblick in die Bedeutung der Stadt in der Vergangenheit und in die Geschichte der Sprachgrenzen. Nicht zuletzt seien die Wortgottesdienste zu Beginn und am Schluss der Woche erwähnt. Auch diese wurden den Bedürfnissen der Teilnehmer angepasst.

Die Woche war ein Erlebnis mit allen Sinnen und hat gezeigt, dass sich Menschen mit Hör- und Sehbehinderung nicht zurückziehen brauchen, dass durch entsprechende Unterstützung die Menschen am Leben der Gesellschaft teilnehmen können.
Die Begegnungswoche wollte auch zu einer Sensibilisierung für die vielen auch älteren Menschen beitragen, die schlecht sehen und schlecht hören, denn sie brauchen besondere Aufmerksamkeit. Andererseits wollten die Teil-nehmer der Woche Betroffene ermutigen, sich nicht in die Einsamkeit zurückzuziehen, und all jenen danken, die für diese Woche ihren Beitrag geleistet haben. Ein besonderes Lob galt dem Team der Cusanus-Akademie und dem Haus, dessen Architektur Begegnung gefördert hat.

 

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