Die Pädagogische Hausfrühförderung für blinde und sehbehinderte Kinder begeht in diesem Jahr ihr 30 jähriges Jubiläum.
Aus diesem Anlass fand am 16. Mai eine Fachtagung statt, an der zahlreiche Fachleute aus dem Gesundheits-, pädagogischen und psychologischen Bereich teilgenommen haben. Anwesend war auch die die Obfrau des österreichischen Dachverbandes der FrühförderInnen für Kinder mit Sehbehinderung und Blindheit und deren Stellvertreterin. Eine Frühförderin ist im Vorstand, das Blindenzentrum ist als Institution Mitglied des Verbandes.
Das Amt für Menschen mit Behinderung war durch die Amtsdirektorin Frau Dr. Michela Trentini und deren Stellvertreterin, Frau Dr. Ute Gebert, vertreten.
Als Moderatorinnen durch den Vormittag führten Dr. Michela Salandin vom Dienst für Kinder- und Jugendneurologie und –rehabilitation im Krankenhaus Bozen und Frau Dr. Barbara Hippel, Ophtalmologin in der pädiatrischen Ophthalmologie und Strabologie ebenfalls im Krankenhaus Bozen.
Die Tagung eröffnete Frau Elisabeth Gitzl, Direktorin des Blindenzentrums mit einem kurzen Grußwort an die Moderatorinnen, den Frühförderinnen und dem anwesenden Publikum. Landeshauptmann Arno Kompatscher und Bildungslandesrat Philipp Achhammer ließen sich entschuldigen.
Anschließend überbrachte Frau Dr. Trentini Glückwünsche von Soziallandesrätin Dr. Waltraud Deeg.
Die Einführung in den Vormittag machten die MitarbeiterInnen der Pädagogischen Hausfrühförderung für blinde und sehbehinderte Kinder mit einem Rückblick und einem Ausblick. Rückblickend wurden die ZuhörerInnen über den Grundgedanken zur Entstehung des Dienstes und die Ziele der Gründung informiert. Die Schwerpunkte der Frühförderarbeit wurden vorgestellt, auf bereits erreichte Ziele und auf zukünftige Herausforderungen hingewiesen. In den letzten 30 Jahren erhielten 165 Kinder mit unterschiedlichen Sehbeeinträchtigungen Frühfördereinheiten wobei in den letzten fünf Jahren jährlich 85.000 km mit dem Auto zurückgelegt.
Frau Dr. Francesca Tinelli, von der Vereinigung IRCCS Stella Maris, Dipartimento di Neuroscienze, Pisa referierte in ihrem Fachvortrag über „Cerebrale Sehstörungen, deren Auffälligkeiten und Charakteristiken und über die Möglichkeiten der Rehabilitation in den ersten zwei Lebensjahren.
Der Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut Dipl. Psych. Matthias Zeschitz begeisterte das Fachpublikum mit einem Vortrag über „Qualitätsvolle Frühförderung für Familien sehbehinderter und blinder Kinder- heute und morgen“. Zeschitz plädierte in seinem Fachvortrag auch bei einem erhöhten Kostenaufwand eindringlich für die Pädagogische Hausfrühförderung und ihre Vorteile für die betroffenen Kinder und deren Familien.
Den Abschluss des Vormittags bildeten Erfahrungsberichte von Eltern und Jugendlichen, die von ihren positiven Erfahrungen mit der pädagogischen Hausfrühförderung erzählten. Neben diesen informativen Vorträgen und Erfahrungsberichten hatten die TeilnehmerInnen die Möglichkeit, im Rahmen einer Ausstellung die pädagogisch-didaktischen Materialien der Hausfrühförderung kennenzulernen und sich durch den multisensorischen Therapieraum des Blindenzentrums führen zu lassen.
Nach diesem gelungenen ersten Teil der Jubiläumsfeier findet im Herbst eine Grillfeier für Kinder mit einer Sehschädigung und deren Familien statt.