An der internationalen Kultur- und Begegnungswoche in Brixen haben dieses Jahr 74 Personen (knapp 20 mehr als 2021) teilgenommen.
32 TeilnehmerInnen (Einer davon aus Südtirol) hatten eine Hör- und Sehbehinderung, die jeweiligen BegleiterInnen waren teilweise gehörlos. Mit dabei waren auch 5 ausgebildete Dolmetscherinnen und das Organisationsteam. Durch die unterschiedlich ausgeprägte Hör- und Sehbehinderung und Taubblindheit waren verschiedene Kommunikationsformen notwendig: Gebärdensprache oder taktile Gebärdensprache, Handalphabet „Lormen“, Lautsprache unterstützt durch die mobile Induktionsschleife.
Am Samstag war Anreisetag mit dem Zug oder Auto. Viele der TeilnehmerInnen kannten sich bereits von anderen Veranstaltungen und so war bereits am Nachmittag ein reger Austausch zu beobachten. Am Sonntagvormittag wurde die Gruppe im Benediktinersaal der Cusanus Akademie versammelt. Gerlinde Gregori hieß die TeilnehmerInnen bei einem Wort- Gottesdienst willkommen, anschließend folgten allgemeine Informationen zur Organisation und das Wochenprogramm wurde vorgestellt. Am Nachmittag hatten die TeilnehmerInnen freie Zeit zum Bummeln durch Brixen, dort war das Stadtfest im Gange und man konnte sich musikalisch und kulinarisch verwöhnen lassen.
Am Montag sind wir nach St. Ulrich gefahren, dort wurden wir mit viel Engagement im Museum Gherdëina an die Geschichte der traditionellen Holzschnitzerei herangeführt und durften kunstvolles, historisches Holzspielzeug bestaunen. Der Rest der Gruppe hat mit der Kneipp- und Entspannungstrainerin Monika Engl beim alpinen Waldbaden und Kneippen das nahegelegene Annatal besichtigt. Am nächsten Tag folgte eine Stadtführung durch Sterzing. Anschließend teilte sich die Gruppe, die Hälfte besichtigte das Bergwerksmuseum im Ridnauntal und die anderen ließen sich beim Kräutergarten Wipptal in Pflersch mit verschiedenen Gerüchen und Geschmäckern verwöhnen. Am Mittwoch besuchten wir den Ritten, auch hier haben wir uns aufgeteilt. Eine Gruppe wanderte von Pemmern auf die Feltuner Hütte und die anderen besichtigten das Imkereimuseum Plattner Hof und spazierten rund um den Wolfsgrubener See. Die Weinverkostung beim Perlhof ließ sich hingegen niemand entgehen. Gleich weiter mit dem Wandern ging es am nächsten Tag auf der Plose, dem Hausberg von Brixen. Drei verschiedene Gruppen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden machten es möglich, dass für alle etwas dabei war. Am Freitag schließlich hatten wir wieder etwas freie Zeit zum Bummeln und Flanieren, diesmal in Bruneck. Am Nachmittag gab es dann noch eine Führung durchs Käsemuseum Capriz mit anschließender Verkostung verschiedener Käsesorten. Laut einiger Aussagen der TeilnehmerInnen kann man wohl abschließend sagen, dass das diesjährige Thema der Woche „verwöhnt in Südtirol“, vor allem durch die zahlreichen Verkostungen verschiedener Qualitätsprodukte und die schöne Natur gut getroffen wurde.
So verschieden die Bedürfnisse der TeilnehmerInnen auch waren, mithilfe der entsprechenden technischen Unterstützung und der professionellen Begleitungen und DolmetscherInnen, konnten alle an den Freizeitangeboten teilnehmen. Viele der StadtführerInnen oder MuseumsleiterInnen waren anfangs unsicher, wie man den Bedürfnissen taubblinder und hör- sehbehinderter Menschen gerecht werden könne. Anschließend zeigte sich jedoch bei allen ein großes Staunen über die verschiedenen Möglichkeiten und Kommunikationsformen dieser Gruppe. Dies beweist, dass die Woche nicht nur für die TeilnehmerInnen eine große Bereicherung ist, sondern auch die lokalen Einrichtungen von dieser Erfahrung profitieren können und somit auch Sensibilisierungsarbeit geleistet wird.
Stadtführung durch Sterzing
Stadtführung durch Sterzing
Stadtführung durch Sterzing
Bergwerksmuseum im Ridnauntal
Wandern auf dem Ritten, von Pemmern zur Feltuner Hütte